Mittwoch, 20. August 2008

Anschlag Georgiens unter falscher Flagge als Start für 3. Weltkrieg?

Anatoly Nogovitsyn, Vizechef des russischen Generalstabs, warnt die Öffentlichkeit vor einem Anschlag Georgiens unter falscher Flagge. Dabei könnten Söldner in russischen Uniformen Terrorakte verüben, so daß Georgien, die USA und die restliche NATO einen Vorwand hätten, um Russland direkt militärisch zu konfrontieren. Dies wäre dann die erste direkte kriegerische Auseinandersetzung zwischen US-Truppen und Russland überhaupt. Selbst während des Kalten Krieges gab es aufgrund des gegenseitigen nuklearen Abschreckungspotentials nur Stellvertreterkonflikte.
Nogovitsyn: "Ich kann nicht ausschließen, daß sie Söldner mit slavischem Aussehen zu Provokationsakten benutzen werden - in russischen Soldatenuniformen, um subversive Akte auf ossetischem und russischem Territorium durchzuführen."
Diese Warnung ist durchaus ernst zu nehmen, wenn man sich in Erinnerung ruft, daß Anschläge unter falscher Flagge inzwischen zum normalen Repertoire der USA und ihrer Verbündeten gehören - mit jahrzehntelanger Übung zur Manipulation der öffentlichen Meinung.
Schon jetzt stellt sich Georgien als Opfer dar, obwohl es mit der Tötung von russischen UN-Friedenstruppen den aktuellen Konflikt ausgelöst hatte. Sehen Sie dazu auch die entlarvenden Videoclips im früheren Artikel "Georgien, Russland und die EU- und US-Medienmaschine", in dem westliche Medien eine unverblümte Voreingenommenheit für die Darstellung der georgischen Regierung demonstrieren.
Nur durch Vorwarnung vor Anschlägen unter falscher Flagge können Planungen hierzu durchkreuzt werden, da sie dann ihre gewünschte Wirkung in der Öffentlichkeit verlieren.

Link zum Statement des Vizechefs des russischen Generalstabs

4 Kommentare:

  1. Der Verweis auf die USA im HInblick auf verkleidete Anschlaege mag ja ganz richtig sein, aber Deutschland hat da auch Erfahrung.
    Das Problem, dass ich mit dieser Meldung habe ist aber eigentlich, dass sie keine Faktengrundlage in Bezug auf die Situation in Georgien hat. Genausogut koennte man ueber einen Atomschlag der Russen spekulieren, immerhin haben die Atomwaffen. Und ...???

    AntwortenLöschen
  2. Dem ist nur zuzustimmen: auch Deutschland hat Erfahrung mit Anschlägen unter falscher Flagge. Schließlich wurde damit in Deutschland eine Diktatur errichtet (nach dem Reichstagsbrand) und der 2. Weltkrieg gestartet (Angriff auf Radiosender Gleiwitz). Gerade deswegen sollte Deutschland unter Beweis stellen, daß es aus seiner Geschichte gelernt hat und nicht weiter zum eigenen Nachteil als Lautsprecher der US-Regierung fungieren. Ich bezweifle allerdings, daß Russland Interesse an einem Krieg mit Nuklearwaffen hat. Es sind die USA, die versuchen, ihren relativen Abstieg im wirtschaftlichen und politischen Weltgefüge mit kriegerischen Mitteln aufzuhalten. Und auch bei den USA differenziere ich zwischen einer US-Administration, die das Interesse der wenigen über das der eigenen Bevölkerung stellt. Es geht hier nicht darum, die russische Regierung von allen Fehlern der Vergangenheit reinzuwaschen, sondern zu erkennen, daß die gegenwärtige Bedrohung für den Weltfrieden mehr als je zuvor von dem Land mit der Hälfte des weltweiten Militärbudgets ausgeht, welches von gewissenlosen Wahnsinnigen im Auftrag des militärisch-industriell-finanziellen Komplexes regiert wird.

    AntwortenLöschen
  3. Also, ich hab natuerlich den neuesten Eintrag zu den USA noch nicht gelesen. Aber beim "relativen Abstieg der USA im politischen Weltgefuege" sehe ich doch eher den Wunsch als Vater des Gedankens widergespiegelt, als einen Hauch von Realitaet.
    Und wie, bitte nutzen die USA im Georgienkonflikt "kriegerische Mittel"?
    Du bezweifelst, dass Russland Interesse an einem Atomwaffenkrieg hat - tue ich auch. Aber wo sind die Anhaltspunkte, dass die USA oder ein anderer NATO-Staat ein Interesse daran haette, Russland direkt (sei es unter einem Vorwand) zu konfrontieren???
    Europa ist wirtschaftlich (insbsondere im Energiebereich) ziemlich abhaengig von Russland. Die US-Armee aber auch die Armeen anderer europaeischer Staaten sind im Irak und Afghanistan ziemlich ausgelastet. (Das mag man gutheissen oder nicht.) Wo ist da das Interesse, es mit einer Militaermacht wie Russland aufzunehmen???

    AntwortenLöschen
  4. Die USA sind pleite, versuchen allerdings noch bis zu den US-Wahlen im November, diese Tatsache durch Manipulationen an den Märkten zu unterdrücken. Jedes Imperium, das auf Auslandsverschuldung basierte, ist historisch gesehen schnell abgestiegen. Das hat Paul Craig Roberts, dessen Text ich im Beitrag "Die USA sind keine Supermacht, sondern eine bankrotte Farce", hervorragend zusammengefasst und erklärt. Er muß es wissen, denn er war unter Reagan stellvertretender Finanzminister.
    Sicher, angesichts des enormen Rüstungsbudgets der USA können sich viele nur schwer den relativen Abstieg der Vereinigten Staaten vorstellen, und auch ich habe an manchen Tagen meine Zweifel.
    Schön, daß wir uns einig darüber sind, daß Russland kein Interesse an einem Atomkrieg hat. Ich muß dir auch ausdrücklich zustimmen, daß es nicht im Interesse der anderen NATO-Staaten (insbesondere der europäischen Mitglieder) sein kann, einen solchen Krieg zuzulassen. Unsere Eliten sind jedoch gekauft und vertreten nicht unsere Interessen. Man muß sich nur mal den Wiederstand in den Bevölkerungen Polens und Tschechiens gegen den US-Raketenabwehrschild anschauen. Dort werden - wie bei uns - Mehrheiten ignoriert. Europa kann nur verlieren bei einem Kampf zwischen den USA und Russland - zuerst im Energiebereich und dann als Angriffsziel für Gegenschläge gegen die NATO. Die Bodenstreitkräfte der USA sind gebunden. Es bleibt also nur noch die US-Navy (bereits im Schwarzen Meer und vor der Küste Irans), die AirForce und der Angriff mit Atomwaffen. Für den Ersteinsatz von Atomwaffen durch die NATO haben sich dieses Jahr erst vier ranghohe NATO-Generäle stark gemacht. Putin sagt in Interviews, daß ihm von Amerikanern unter den georgischen Truppen berichtet wurde. Das gab es während des gesamten kalten Krieges nicht: eine direkte Konfrontation. Es waren immer Stellvertreterkriege. Daher ist die derzeitige Situation so gefährlich. Eine in die Ecke gedrängte Supermacht, die sich mit der anderen großen Nuklearmacht der Welt anlegt - jeder Artikel von mir kann daher nur eine Untertreibung sein.
    Die EU muß sich daher schleunigst von den USA lösen und wieder im Interesse der eigenen Bevölkerungen handeln. Das sehe ich derzeit nur dann kommen, wenn die Völker sich ihrer US-Vasallenregierungen friedlich entledigen und den Abzug des US-Militärs aus Europa forcieren.

    AntwortenLöschen