Mittwoch, 13. August 2008

Georgien, Russland und die EU- und US-Medienmaschine


Angesichts der derzeitigen tendenziösen Berichterstattung der "freien" westlichen Medien zum Krieg zwischen Georgien und Russland möchte ich Ihnen einen differenzierteren Ansatz präsentieren.

Autonomieregionen Georgiens nach dem Ende der Sowjetunion
Anfang der 90er Jahre haben sich Südossetien und Abchasien von Georgien abgespalten, allerdings wurden diese beiden Regionen international nicht als eigene Staaten anerkannt - weder von der UNO, noch von Georgien und auch nicht von Russland. Daraufhin versuchte Georgien, beide Gebiete mehrmals zurückzuerobern und wieder ins Staatsterritorium einzugliedern, was jedes Mal scheiterte. In einem Friedensabkommen wurde dann vereinbart, das Georgien nicht mehr versucht, diese Gebiete mit Gewalt einzugliedern, und UNO-Friedenstruppen wurden dorthin entsandt, die aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (GUS) stammten, hauptsächlich aus Russland, um den Waffenstillstand zu sichern.

Wer war der wirkliche Aggressor am 7. August 2008?
In der Nacht vom 7. zum 8. August hat dann Georgien diese Friedenstruppen angegriffen und dabei etwa 10 Russen getötet und 30 schwer verletzt, wobei alle Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind. Als dann noch zusätzlich Georgien aus sicherer Entfernung Artilleriefeuer auf die Hauptstadt Südossetiens, Zchinwali, richtete und sie nahezu in Schutt und Asche legte, konnte Russland dem Gemetzel nicht mehr nur zuschauen, sondern mußte seiner Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung in Südossetien nachkommen und die georgische Aggression wieder zurückdrängen. Schon einen Monat zuvor hatte Georgien die Trinkwasserversorgung Südossetiens gekappt.

Die Darstellung in den meisten westlichen Medien
Die westlichen Nachrichtensendungen und Zeitungen (viele, zugegebenermaßen nicht alle) stellen es allerdings so dar, als wären die Tausenden Toten Südossetiens Opfer der Russen, was eine totale Verdrehung der Tatsachen ist.
Um es mit einem anschaulichen Vergleich auszudrücken: es ist so, als ob Sie und ich entlang einer Straße gehen, und ich aus heiterem Himmel einen Hammer aus meinem Rucksack hole und Ihnen damit mehrmals auf den Kopf haue. In dem Moment, wo Sie sich dann wehren, werden Sie dann von Kameras gefilmt, und es sieht für alle so aus, als ob Sie mich angreifen, obwohl ich Sie in Wirklichkeit mehrmals provoziert habe.

Historische Ursachen
Der Konflikt liegt allerdings noch tiefer. Ursprünglich gehörten Südossetien und Abchasien nicht zu Georgien. Im Jahr 1936, als der Georgier Stalin die Macht in der Sowjetunion inne hatte, schenkte er die beiden Regionen an die georgische Teilrepublik. Damals ist es international nicht sonderlich aufgefallen, weil sich - wie bei der Schenkung der Halbinsel Krim von Russland an die Ukraine - alles innerhalb der Sowjetunion abspielte. Nach dem Ende der Sowjetunion Anfang der 90'er wollten beide Regionen nicht in Georgien verbleiben und erklärten sich für unabhängig - noch bevor Georgien selbst seine Unabhängigkeit erklärte.
Die beiden Unabhängigkeitserklärungen Südossetiens und Abchasiens akzeptierte Georgien nicht, da sich zwischen 1936 und Anfang der 90er Jahre auch viele Georgier in den beiden Gebieten angesiedelt hatten, wie auch Russen. Ohne Armut und durch das gemeinsame Band eines Gesamtstaates gab es keine Konflikte zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Mischehen gehörten zur Normalität, und auch Freundschaften zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen waren Teil des Alltags.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion brachen Nationalitätenkonflikte auf, und sowohl Abchasen, als auch Osseten nahmen sich als Minderheit im eigenen Gebiet wahr und vertrieben sämtliche Georgier - oft gewaltsam.

Bisher kann man also festhalten, das sowohl Georgien eine Schuld an den historischen Ursachen trifft, indem es dort eine Siedlungspolitik betrieb, und auch Abchasien und Südossetien tragen eine Mitschuld wegen der Vertreibung der Georgier und ihrer Nachfahren. Die dort ebenfalls siedelnden Russen wurden nicht vertrieben. Aber auch Russland trägt an den Ursachen eine Teilschuld, weil es den Südosseten und Abchasen in den letzten Jahren russische Pässe ausgestellt hat, obwohl diese Gebiete nicht zu Russland gehören. Soviel zu den historischen Fakten.

Hier ein ausgewogener Bericht von EuroNews aus dem Jahr 2007 über Südossetien zur Vorgeschichte:

Blick über den Tellerrand: Georgiens Verbündete - die USA, Israel und die Ukraine
Gerade vor dem Hintergrund der Einbindung Georgiens in westliche Transitrouten für Erdöl (Baku-Tiflis-Ceyhan-Ölpipeline, Baku-Supsa-Ölpipeline) und Erdgas (Baku-Tbilissi-Erzurum-Gaspipeline) wäre es falsch, die außenpolitische Dimension dieser Krise zu unterschlagen. Die Gruppe der Neokonservativen in den USA wollten und wollen nach dem gewonnenen Kalten Krieg verhindern, das es nochmals ein Land schafft, den USA den Status als alleinige Weltmacht streitig zu machen, wie man im Leitfaden der Neocons, dem "Poject for a new american century" - PNAC - nachlesen kann. Also brachen sie einseitig mehrere Abkommen mit Russland, in denen sich die USA verpflichtet hatten, sich nicht in die Politik der Nachfolgestaaten der Sowjetunion einzumischen, die NATO nicht auf das Gebiet der ehemaligen Warschauer Vertragsstaaten auszudehnen und Abrüstungsverträge einzuhalten. Z.B. finanzierten die USA über das "National Endowment for Democracy" (NED), einer CIA-Organisation und über den Spekulanten George Soros die "Rosenrevolution" in Georgien, und brachten mit Saakaschwili eine US-hörige Marionette in Georgien an die Macht. Nach diesem Vorbild folgte dann in der Ukraine die "Orangene Revolution". Russland wurde regelrecht von US-Vasallenstaaten umzingelt - um es zu schwächen und Transferrouten für die Rohstoffe Zentralasiens und des Kaspischen Meeres zu sichern. Es verwundert daher auch nicht, wenn Berichte über die Beteiligung ukrainischer Söldner am georgischen Angriff durchsickern.
Im Falle Georgiens leisteten die USA Militärhilfe und ermöglichten eine Erhöhung des Rüstungsbudgets um das - sage und schreibe - 30fache. Außerdem lieferten sie neueste Waffen schickten tausende Militärberater und Ausbilder nach Georgien.Auch der kürzliche Besuch von US-Außenministerin Condolezza Rice in Georgien ist vor diesem Hintergrund zu betrachten. Die letzte große gemeinsame Militärübung von Georgien und den USA endete Anfang August. Hierbei probten wenige Tage vor Kriegsausbruch 1000 bis 2000 US-Marines mit der Armee Georgiens ein Kriegsszenario. Am Vorabend des Krieges telefonierte Präsident Saakaschwili mit Washington, so daß die USA vorhab in Kenntnis gesetzt waren. Als sich der Fehlschlag der georgischen Militärinitiative abzeichnete, griffen die USA direkt ein und flogen über eigene Transportflugzeuge georgische Elitesoldaten aus dem Irak nach Georgien, welche dort nach den USA und Großbritannien das drittgrößte Kontingent stellten. Die Waffenlieferungen Israels nach Georgien sind in den letzten Monaten beiläufig in den Medien erwähnt worden, als unbemannte Drohnen israelischer Herkunft über den abtrünnigen Republiken abgeschossen wurden. Israel unterstützt das georgische Militär finanziell, durch Militärberater und auch durch Ausrüstung.

Schlußfolgerung abseits aller Nationalismen
Man kann die Georgier nicht mit ihrer Regierung gleichsetzen (Gilt das denn überhaupt noch für ein Volk dieses Planeten?), und ein vernünftiger Staatschef hätte niemals ein derartiges Himmelfahrtskommando gestartet, dessen Fehlschlag absehbar war. Saakaschwili, der lange Zeit in den USA lebte und dort an einer Elite-Universität studierte, vertritt nicht unbedingt die Interessen Georgiens, sondern benutzt sein Volk als entbehrliche Bauern auf einem größeren Schachbrett.
Aus russischer Sicht hat man eine Situation, die mit Kosovo und Serbien vergleichbar ist. Während die völkerrechtlich festgeschriebene territoriale Integrität bei der Abspaltung Kosovos vom Westen ignoriert wurde, pochten nun die USA bei Georgien just auf dieses Prinzip, das sie selbst zuvor mißachteten. Es ist zwar sicher nicht angemessen, Russlands Rolle unumschränkt positiv zu sehen, doch ist es eine Schande für die Mainstream-Medien der EU und USA, sowie Politikern wie McCain, völlig unreflektiert von einem "Angriff" Russlands auf Georgien zu sprechen und die Toten und Verletzten Südossetiens als Opfer Russlands darzustellen.
Es ist fraglich, ob Saakaschwili tatsächlich für sein Volk spricht, denn die Opposition erinnert auf Demonstrationen und Kundgebungen daran, das dieser Staatschef nicht in ihrem Namen regiert und mit fragwürdigen Wahlen an die Macht gelangte. Auch wenn der folgende Clip dem Ernst der Lage nicht angemessen ist, so möchte ich ihnen folgenden, fast schon surrealen Videoclip nicht unterschlagen, in dem Saakaschwili vor laufenden Kameras an seinem Schlips knabbert, während im Hintergrund eine völlig deplatzierte EU-Flagge zu sehen ist.

Erschreckend sind folgende letzte Minuten eines bei der Regierung unbeliebten georgischen TV-Senders "Imedi", während georgische Polizeieinheiten das Gebäude stürmen. Moderator: "Das bedeutet, daß es ein diktatorisches Regime ist."

In folgendem Clip kommen ein 12-jähriges ossetisches Mädchen und ihre Tante, deren Haus in Ossetien vollkommen ausgebrannt ist, zu Wort und unterlaufen für einen Moment die US-Zensur. Beide betonen, das sie vor georgischen Angriffen nach Russland geflohen sind. Der FOX-Moderator unterbricht dieses Interview kurz darauf mit Werbung und endet danach das Interview mit der Bemerkung, daß es das sei, was Russland ihnen glauben machen möchte. Als FOX-Moderator weiß er natürlich aus seinem "Nachrichten"-Studio die Situation besser einzuschätzen, als zwei betroffene Zeugen vor Ort.

Anbei noch ein kurzer Clip einer Pressekonferenz von Frau Rice. Ist es ein Zensurversuch oder tatsächlich nur eine technische Störung? Diese Frage muß jeder für sich selbst entscheiden. Das Testbild erscheint genau dann, als die Frage eines russischen Journalisten beantwortet werden soll.

6 Millionen Tote durch die USA in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts

"Der größte Unterhändler der Gewalt auf dieser Welt ist meine eigene Regierung."
Martin Luther King in seiner Ansprache am 5. April 1967

Anläßlich des aktuellen Zusammenziehens der Flugzeugträger "USS Theodor Roosevelt", "USS Ronald Reagan" mit der "USS Abraham Lincoln" und "USS Peleliu" im Persischen Golf gilt es, an den Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Irans im Jahr 1953 durch die CIA-Operation "Ajax" zu erinnern. Doch ist Iran nicht das einzige Land, in dem eine demokratische Regierung aus kaltem Profitkalkül heraus gestürzt wurde. Direkte und indirekte Angriffe gab es unter anderem auch in folgenden Ländern, wobei diese Liste nach und nach vervollständigt wird. Es ist schwierig, einen vollständigen Überblick über sämtliche militärischen und geheimdienstlichen Einsätze der USA zu erlangen:
  • 1950-1953 Korea-Krieg: 27.06.1950 bis 27.07.1953
  • 1953: Iran, Sturz der demokratisch gewählten Staatsführung (Geheimoperation)
  • 1954: Guatemala, Sturz der demokratisch gewählten Staatsführung
  • 1956 Suez-Krise: Ägypten, 26.07.1956 bis 15.11.1956
  • 1958 Operation “Blue Bat”: Libanon, 15.07.1958 bis 20.10.1958
  • 1958 – 1963 Taiwan-Straße: 23.08.1958 bis 1.06.1963
  • 1960: Laos (Geheimdienst)
  • 1960 – 1962 Kongo: 14.07.1960 bis 1.09.1962
  • 1961: Kuba (Geheimdienst)
  • 1963: Dominikanische Republik
  • 1963: Vietnam
  • 1964: Brasilien (Geheimoperation)
  • 1964/71: Bolivien (Geheimoperation)
  • 1965: Indonesien (Geheimoperation)
  • 1966: Ghana (Geheimoperation)
  • 1966-68: Heroinschmuggel aus Laos zur Finanzierung geheimer CIA-Aktionen
  • 1967: Griechenland (Geheimoperation)
  • 1970 Operation “Tailwind”: Laos, 1970
  • 1970: Kambodscha (Geheimoperation)
  • Operation “Ivory Coast/Kingoin”: Nordvietnam, 21.11.1970
  • 1972 Operation “Linebacker II”: Nordvietnam, 18.12.1972 bis 29.12.1972
  • Operation “Pocket Money”: Nordvietnam, 9.05.1972 bis 23.10.1972
  • Operation “Freedom Train”: Nordvietnam, 6.04.1972 bis 10.05.1972
  • 1972 – 1973 Operation “Endweep”: Nordvietnam, 27.01.1972 bis 27.07.1973
  • 1973: Chile, Sturz der demokratisch gewählten Staatsführung
  • 1962 – 1971 Operation “Linebacker I”: Nordvietnam, 10.05.1972 bis 23. Oktober
  • Operation “Ranch Hand”: Südvietnam, Januar 1962 bis Januar 1971
  • 1962 – 1963 Kuba-Krise: weltweit, 24.10.1962 bis 1.06.1963
  • 1965 – 1966 Operation “Powerpack”: Dominikanische Republik, 28.04.1965 bis 21.09.1966
  • 1965 – 1970 Operation “Arc Light”: Südostasien, 18.06.1965 bis April 1970
  • Operation “Rolling Thunder”: Südvietnam, 24.02.1965 bis Oktober 1968
  • 1967 Sechs-Tage-Krieg: Mittlerer Osten, 13.05.1967 bis 10.06.1967
  • 1973 Operation “Nickel Grass”: Mittlerer Osten, 6.10.1973 bis 17.11.1973
  • 1975 Operation “Eagle Pull”: Kambodscha, 11.04.1975 bis 13.04.1975
  • Operation “Freequent Wind”: Evakuierung in Südvietnam, 26.04.1975 bis 30.04.1975
  • Operation “Mayaguez”: Kambodscha, 15.05.1975
  • 1977 – 1999 Operation “Coronet Oak”: Zentral- und Südamerika, Oktober 1977 bis 17.02.1999
  • 1980 Operationen “Eagle Claw/Desert One”: Iran, 25.04.1980
  • 1980: El Salvador - Erzbischof Oscar Romero wird ermordet, weil er
    gegen die US-Unterdrückung protestierte. 1981 fand das Massaker von El
    Mazote statt, in der ein wehrloses Dorf mit 900 Menschen komplett
    ausgelöscht wurde. Unter den 143 noch identifizierbaren Leichen
    befanden sich 131 Kinder unter 12 Jahren, auch Kleinkinder, die noch
    nicht einmal 3 Monate gelebt hatten. Am 16.11.1989 wurden in San
    Salvador sechs Jesuitenpriester, ihre Haushälterin und deren 15-jährige
    Tochter kaltblütig abgeschlachtet.
  • 1981 Operation “Golf von Sidra”: Libyen, 18.08.1981
  • 1981-86: Iran-Contra-Affäre (Kokainschmuggel in die
    USA - Drogengelder für Waffenkäufe des Irans gegen den ebenfalls durch
    die USA bewaffeneten Irak)
  • 1981 – 1992 El Salvador, Nikaragua: 1.01.1981 bis 1.02.1992
  • 1983 Operation “Urgent Fury”: Grenada, 23.10.1983 bis 21.11.1983
  • 1982 – 1987 US-Multinational Force: Libanon, 25.08.1982 bis 11.12.1987
  • 1986 Operation “Attain Document”: Libyen, 26.01.1986 bis 29.03.1986
  • Operation “El Dorado Canyon”: Libyen, 12.04.1986 bis 17.04.1986
  • Operation “Blast Furnace”: Bolivien, Juli 1986 bis November 1986
  • 1987 – 1990 Operation “Ernest Will”: Persischer Golf, 24.07.1987 bis 2.08.1990
  • 1988 Operation “Praying Mantis”: Persischer Golf, 17.04.1988 bis 19.04.1988
  • Operation “Golden Pheasant”: Honduras, ab März 1988
  • 1989 Operation “Nimrod Dancer”: Panama, Mai 1989 bis 20.12.1989
  • 1989 – 1990 Operation “Just Cause”: Panama, 20.12.1989 bis 31.01.1990
  • 1990 Operation “Promote Liberty”: Panama, 31.01.1990
  • Operation “Wipeout”: Hawaii, ab 1990
  • 1990 – 1991 Operation “Sharp Edge”: Liberia, Mai 1990 bis 8.01.1991
  • Operation “Desert Shield”: 2.08.1990 bis 17.01.1991
  • 1990 – 1993 Operation “Ghost Zone”: Bolivien, März 1990 bis 1993
  • 1991 Operation “Desert Storm”: Irak, 17.01.1991 bis 28.02.1991
  • Operation “Eastern Exit”: Somalia, 2.01.1991 bis 11.01.1991
  • Operation “Productiv Effort/Sea Angel”: Bangladesh, Mai 1991 bis Juni 1991
  • Operation “Fiery Vigil”: Philippinen, 1. bis 30.06.1991
  • Operation “Victor Squared”: Haiti, 1. bis 30.09.1991
  • Operation “Quick Lift”: Zaire, 24.09.1991 bis 7.10.1991
  • Operation “Coronet Nighthawk”: Zentral- und Südamerika, ab 1991
  • Operation “Desert Falcon”: Saudi Arabien, ab 31.03.1991
  • 1991 – 1992 Operation “Desert Calm”: “Südwest-Asien, 1.03.1991 bis 1.01.1992
  • 1991-1994 Operation “Support Justice”: Südamerika, 1991 bis 1994
  • Operation “Provide Comfort”: Kurdistan, 5.04.1991 bis Dezember 1994
  • 1991 – 1996 Operation “Provide Comfort II”: Kurdistan, 24.07.1991 bis 31.12.1996
  • 1992 Operation “Desert Farewell”: Südwest-Asien, 1.01.1992 bis 1992;
    Operation “Silver Anvil”: Sierra Leone, 2.05.1992 bis 5.05.1992;
    Operation “Maritime Monitor”: Adria, 16.07.1992 bis 22.11.1992;
    Operation “Sky Monitor”: Bosnien-Herzegowina, ab 16.10.1992
  • 1992 – 1993 Operation “Maritime Guard”: Adria, 22.11.1992 bis 15.06.1993
  • 1992 – 1996 Operation “Provide Promise”: Bosnien, 3.07.1992 bis 31.03.1996
  • 1993 Cruise Missile-Angriffe: Irak,
    26.06.1993, 17.01.1993, Bombardements: Irak, 13.01.1993
  • 1993 – 1995 Operation “Sharp Guard”: Adria, 15.06.1993 bis Dezember 1995
  • 1994 Operation “Distant Runner”: Ruanda, 9.04.1994 bis 15.04.1994
  • Operationen “Quiet Resolve”/”Support Hope”: Ruanda, 22.07.1994 bis 30.09.1994
  • Operation “Vigilant Warrior”: Kuwait, Oktober 1994 bis November 1994
  • Operation “Able Sentry”: Serbien-Mazedonien, ab 5.07.1994
  • 1994 – 1995 Operation “Uphold/Restore Democracy”: Haiti, 19.09.1994 bis 31.03.1995
  • Operation “Steady State”: Südamerika, 1994 bis April 1996
  • 1995 Operation “United Shield”: Somalia, 22.01.1995 bis 25.03.1995;
    Operation “Vigilant Sentine I”: Kuwait, ab August 1995;
    Operation “Nomad Vigil”: Albanien, 1.07.1995 bis 5.11.1996;
    Operation “Safe Border”: Peru/Ecuador, ab 1995;
    Operation “Deliberate Force”: Republika Srpska, 29.08.1995 bis 21.09.1995;
    Operation “Determined Effort”: Bosnien, Juli 1995 bis Dezember 1995;
    Operation “Quick Lift”: Kroatien, Juli 1995
  • 1995 – 1996 Operation “Decisive Enhancement”: Adria, 1.12.1995 bis 19.06.1996;
    Operation “Joint Edeavor”: Bosnien-Herzegowina, Dezember 1995 bis Dezember 1996
  • 1996 Operation “Assured Response”: Liberia, April 1996 bis August 1996;
    Operation “Quick Response”: Zentralafrikanische Republik, Mai 1996 bis August 1996;
    Operation “Guardian Assistance”: Zaire/Ruanda/Uganda, 15.11.1996 bis 27.12.1996;
    Operation “Pacific Haven/Quick Transit”: Irak – Guam, 15.09.1996 bis 16.12.1996;
    Operation “Laser Strike”: Südafrika, ab 1.04.1996;
    Operation “Nomad Edeavor”: Taszar, Ungarn, ab März 1996;
    Operation “Northern Watch”: Kurdistan, ab 31.12.1996;
    Operation “Desert Focus”: Saudi Arabien, ab Juli 1996;
    Operation
    “Desert Strike”: Irak, 3.09.1996;
    Operation “Decisive Edeavor/Decisive Edge”: Bosnien-Herzegowina, Januar 1996 bis Dezember 1996
  • 1997 Operation “Guardian Retrieval”: Kongo, März 1997 bis Juni 1997;
    Operation “Noble Obelisk”: Sierra Leone, Mai 1997 bis Juni 1997;
    Operation “Bevel Edge”: Kambodscha, Juli 1997;
    Operation “Phoenix Scorpion I”: Irak, ab November 1997
  • 1998 Operation “Noble Response”: Kenia, 21.01.1998 bis 25.03.1998;
    Operation “Shepherd Venture”: Guinea-Bissau, 10.06.1998 bis 17.06.1998;
    Operation “Infinite Reach”: Sudan/Afghanistan, 20. bis 30.08.1998;
    Operation “Phoenix Scorpion II”: Irak, ab Februar 1998;
    Operation “Phoenix Scorpion III”: Irak, ab November 1998;
    Operation “Phoenix Scorpion IV”: Irak, ab Dezember 1998;
    Operation “Desert Fox”: Irak, 16.12.1998 bis 20.12.1998;
    Operation “Joint Guard”: Bosnien-Herzegowina, 20.06.1998;
    Operation “Determined Falcon”: Kosovo/Albanien, 15.06.1998 bis 16.06.1998;
    Operation “Joint Forge”: ab 20.06.1998;
    Operation “Deliberate Forke”: Bosnien-Herzegowina, ab 20.06.1998;
    Operation “Deny Flight”: Bosnien, 12.04.1993 bis 20.12.1995
  • 1998-1999 Operation “Eagle Eye”: Kosovo, 16.10.1998 bis 24.03.1999;
    Operation “Determined Force”: Kosovo, 8.10.1998 bis 23.03.1999
  • 1999 Operation “Sustain Hope/Allied Harbour”: Kosovo, ab 5.04.1999;
    Operation “Shining Hope”: Kosovo, ab 5.04.1999;
    Operation “Cobalt Flash”: Kosovo, ab 23.03.1999
Die Liste läßt sich sowohl für das 20. Jahrhundert fortsetzen, als auch im 21. Jahrhundert - eine wiederkehrende Gemeinsamkeit liegt darin, daß dem Sturz der alten Regierung die Installation eines Pro-US-Diktators folgte und natürliche Ressourcen, die den Völkern der jeweiligen Länder gehörten, den US-Profitinteressen unterstellt und die jeweiligen Bevölkerungen brutal unterworfen wurden. Oft wurden auch neue Waffensysteme einem "Praxistest" unterzogen.
Seit dem Beschluß des "National Security Acts" 1947 und der damit einhergehenden Gründung der CIA sind durch unzählige verdeckte Militäroperationen der USA in der dritten Welt sechs Millionen Menschen umgekommen. Diese Zahl stammt von einem ehemaligen CIA-Mitarbeiter, ist allerdings leicht überprüfbar, wenn man sich die Mühe macht, die Toten der verschiedenen bekannten US-Interventionen zusammenzuzählen. Glauben Sie nicht mir, sondern überprüfen Sie diese Zahl selbst!

Es ist nicht unangebracht, von einem Krieg gegen die sozialen Bewegungen der zweiten und dritten Welt zu sprechen. Diese Operationen erfolgten und erfolgen außerhalb demokratischer Kontrolle durch das US-amerikanische Volk und haben ein gefährliches Eigenleben entwickelt, was zurecht immer wieder von mutigen Senatoren und Untersuchungskommissionen des Kongress' angeprangert wurde.

Ausbildung im Töten: die "School of the Americas"
In der "School of the Americas" wurden in Fort Benning (Georgia/USA) jährlich 2000 neue Führungskräfte und Soldaten lateinamerikanischer Militärs in Aufstandsbekämpfung ausgebildet, um mit den neuen Fertigkeiten die heimische Bevölkerung effizienter zu unterdrücken und soziale Reformen gegen Armut zu verhindern.
Beispiele: Zwei der drei Offiziere, die für das Attentat auf Erzbischof Romero verantwortlich waren, hatten ihre Ausbildung in der "School of the Americas" erhalten, wie auch zehn der zwölf für das Massaker von El Mazote verantwortlichen Offiziere und neunzehn der sechsundzwanzig Offiziere, die in die Jesuitenmorde 1989 verwickelt waren.
Hugo Banzer, der 1964 in Brasilien eine Militärdiktatur errichtete und anführte, ist ebenfalls Absolvent, wie auch die Diktatoren von Honduras, Ecuador, Argentinien und Panama. Generäle acht weiterer lateinamerikanischer und karibischer Staaten, die Menschenrechte mißachteten, werden in der Eingangshalle der "School of the Americas" geehrt, wie auch vier von fünf hochrangigen Offizieren aus Honduras, die im Rahmen des Bataillons 316 Todesschwadronen in den 80er Jahren aufbauten. Dasselbe gilt für jeden zweiten kolumbianischen Offizier, die Menschenrechtsverbrechen gegen die eigene Bevölkerung begingen. Die drei hochrangigsten Offiziere an der Spitze des peruanischen Militärs, die im Februar 1994 neuen Studenten und einen Professor ermordeten, 4000 Angehörige der Nationalgarde während der Somoza-Diktatur, die später als "Contras" das nicaraguanische Volk terrorisierten und Tausende Landbewohner in den 80er Jahren töteten, der führende General in Argentiniens "schmutzigem Krieg" Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre mit etwa 30000 Toten, Folteropfern und Verschwundenen - sie alle waren ebenfalls Absolventen. General Hector Gramajo aus Guatemala hielt 1991 die Festrede für die Graduierten der "School of the Americas" - er befehligte den Tod von über 200000 Männern, Frauen und Kindern.

Genozid durch Sanktionen und 800 Tonnen von abgereichertem Uran vor dem 2. Golfkrieg

Die Arten des Tötens sind teils direkt, teils indirekt. Der Vorwurf eines Genozids wiegt schwer und sollte wohlüberlegt sein. Die menschlich kaum begreifbare Zahl von 1,5 Millionen toten Irakis in 7 Jahren der durch die USA forcierten Sanktionen sind einer der größeren Einzelposten auf der Todesliste. Was können diese Irakis dafür, daß die USA die Unterstützung für Hussein nach dem Iran-Irak-Krieg plötzlich fallen ließen? Auf die Frage einer CBS-Journalistin, ob eine halbe Million toter irakischer Kinder - mehr als in Hiroshima - dennoch die Sanktionen gerechtfertigt haben, antwortete die damalige US-Außenministerin Madeleine Albright: "Wir denken, daß es den Preis wert ist." Mir fehlen die Worte angesichts einer solchen Kaltblütigkeit. Wer angesichts der bevorstehenden US-Wahlen hofft, daß die Demokraten die Republikaner ablösen und eine sanftere Außenpolitik fahren werden, kennt offenbar nicht die historischen Tatsachen.
Im ersten Golfkrieg zerstörten die USA mutwillig die Fähigkeit des Iraks, sich selbst zu ernähren und hielten dies während der Sanktionen aufrecht. Der Einsatz von Hunger gegen die angegriffene Bevölkerung ist ein Bruch der Genfer Konventionen, der Charta der Vereinten Nationen, der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Deklaration der Menschenrechte, der Charta der wirtschaftlichen Rechte und weiterer internationaler Abkommen, Verträge und Übereinkünfte.
Über abgereichertes Uran ist auf diesen Seiten ein Extra-Artikel zu finden.

Genozid in Indonesien und Ost-Timor

1965 kam in Indonesien das Militärregime Suhartos in einem kaum vorstellbaren Blutbad an die Macht. Eine halbe bis eine Million Menschen wurden mit CIA-Unterstützung zwischen 1965 und 1967getötet. Trotz dieser Gräueltaten sind diese Vorkommnisse, geschweige denn ihre Hintergründe, nahezu kaum bekannt. Unter anderem wurden CIA-Listen von indonesischen Dissidenten dem Suharto-Regime zur Verfügung gestellt. Daraufhin "arbeiteten" die indonesischen Militärs die Listen ab, bis letztendlich sämtliche Namen gestrichen waren.
Später, im Jahr 1975 erobertete das indonesische Militär unter Suharto Ost-Timor in einem Land-, See- und Luftkrieg mit ausdrücklicher vorheriger Zusicherung des US-Präsidenten Gerald Ford und Außenminister Henry Kissinger, die US-Militärhilfe für die Gewaltdiktatur fortzusetzen. Gleich nach dem Einfall in die Hauptstadt Dili wurden Tausende vor den Augen ihrer Angehörigen erschossen. Insgesamt wurde ein Drittel der Bevölkerung Ost-Timors ermordet und stellt damit einen der schlimmsten Genozide des 20. Jahrhunderts dar.

Verschaffen Sie sich in der Zusammenstellung verschiedener Dokumentationen hierzu einen Überblick und behalten dieses Wissen, das Ihnen von den Massenmedien vorenthalten wird, im Hinterkopf, wenn von der westlichen Wertegemeinschaft die Rede ist, denn es sind kaum Werte, mit denen Sie sich identifizieren können.