Montag, 9. August 2010

Dumpinglöhne und Arbeitslosigkeit betreffen nicht mehr nur Geringqualifizierte

Es gehört leider noch immer zu den unausrottbaren Märchen der offiziellen Arbeitsmarktpolitik und der neoliberalen Mietmäuler in den Medien, dass Arbeitslosigkeit und Dumpinglöhne nur Geringqualifizierte ohne abgeschlossene Berufsausbildung beträfen. Die Einführung eines bundesweiten Mindestlohns, von dem man leben und seine Familie ernähren kann, ist mehr als überfällig.
Auch wenn dies nur eine persönliche Ansicht von mir ist: jeder, der gegen die Einführung von armutsvermeidenden Mindestlöhnen ist, der vertritt damit nicht einfach nur seine Meinung, sondern demonstriert schiere Menschenverachtung - unterlegt mit sachlich falschen Argumenten, warum angeblich etwas bei uns nicht funktionieren sollte, obwohl Mindestlöhne in der absoluten Mehrheit der anderen EU-Staaten und in den Mutterländern der Marktwirtschaft wie den USA und Großbritannien seit langer Zeit eine Selbstverständlichkeit sind. Nicht nur sollten die Medien aufhören, solchen Personen immer und immer wieder ein Forum zu bieten (das wird ein Wunsch bleiben) - wir Medienkonsumenten müssen aufhören, diese Sendungen, die kritiklos die Meinung solcher vermeintlicher Experten wiedergeben, zu sehen. Das betrifft inzwischen fast alle Polittalkshows, egal, ob Anne Will oder ein anderer uninformierter Moderator der Sendung seinen Namen gibt. Boykottieren wir sie!