Dienstag, 1. Juni 2010

Köhlers Rücktritt – Give me a break!

Der laut allen Mainstreammedien so unpolitische Quereinsteiger Horst Köhler, der im Volk angeblich so beliebt war, ist zurückgetreten. Give me a break! Was für ein gesammelter Schwachsinn!

Köhler ist alles andere als ein unpolitischer Quereinsteiger. Der frühere Sparkassendirektor saß im Finanzministerium unter Theo Waigel während der Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands, und half dabei mit, das Ausschlachten des früheren Volksvermögens der neuen fünf Bundesländer zu organisieren und damit Millionen Menschen um ihren Anteil an diesem Volksvermögen zu betrügen.

Mit seiner willigen Mithilfe bei diesem Raubzug des Kapitals empfahl er sich bei der übelsten Volksverarmungs-Organisation der Welt (abgesehen von der US-Federal-Reserve): dem Internationalen Währungsfond (IWF). Der IWF ist das Werkzeug der westlichen Großbanken (und ihren untertänigen Anhängseln in Form von Staaten), um ganze Länder immer und immer wieder mit Krediten zu ködern, die sie in die ewige Schuldenfalle locken, während gleichzeitig die Kreditbedingungen des IWF die Regierung des kreditaufnehmenden Landes zwingt, alle staatlichen Sozialsysteme zu zerstören, wertvollen Staatsbesitz und Rohstoffe an ausländische Konzerne viel zu billig zu verscherbeln und das Steuersystem so anzupassen, daß die Ärmsten noch ärmer werden, die Mittelschicht zerstört wird und die Reichsten weniger Steuern zahlen müssen. Was der IWF jetzt Griechenland, Rumänien und anderen Staaten aufzwingt, ist nur ein Schatten dessen, was der IWF unter Köhler Argentinien angetan hat. Unter Köhlers Führerschaft und damit Verantwortung fällt die Verelendung und Verarmung Argentiniens, das er mit seinen Kreditbedingungen von einem Land der ersten Welt zu einem Land der dritten Welt zurückwarf. Millionen Argentinier demonstrierten damals gegen den IWF und gegen Köhler – zurecht!

Eine besondere Dreistigkeit hat sich der zu menschlichen Gesichtsausdrücken unfähige Köhler mit seiner Abschiedsbegründung einfallen lassen: die anderen trügen die Schuld, daß sie den Respekt vor seinem Amt vermissen ließen nach seiner angeblich falsch verstandenen Äußerung, daß die Bundeswehr auch für Rohstoffe und Handelswege Krieg führen müsse. Give me another break! Der nun beleidigte Köhler wurde eben nicht falsch, sondern völlig korrekt verstanden. Er stellte damit eine seit mehreren Jahren durchgeführte Praxis fest, die massiv gegen das Grundgesetz verstößt, welches den Bundeswehreinsatz nur zur Landesverteidigung gestattet und sonst zu nichts. Weder haben uns Belgrad noch Kabul angegriffen.
Ein Inhaber des protokollarisch höchsten Amtes der Bundesrepublik muß das Grundgesetz schützen, und darf es nicht demontieren.

Neben dem Verweigern der Unterschrift unter das „Flugsicherheitsgesetz“, welches Passagierflugzeuge mit Reisenden dem Abschuß freigegeben hätte, ist sein Rücktritt das einzig Positive seiner viel zu langen Amtszeit. Fast Progress wird Horst Köhler, der den Deutschen trotz unserer katastrophal niedrigen Binnennachfrage empfahl, nicht mehr länger über ihre Verhältnisse zu leben (!), daher nicht eine Sekunde lang vermissen, sondern lediglich bedauern, daß er nicht den immer noch wütenden Menschen Argentiniens, die nicht vergessen haben, was Köhlers IWF den Menschen dort angetan hat, ausgeliefert wird.

Link zu einem früheren FastProgress-Artikel über Köhlers frühere Machenschaften:

Köhler – der Gestank eines marktradikalen Elendsverursachers wird vom Parfüm der Massenmedien überdeckt