Dienstag, 29. Juli 2008

Armut und Reichtum: "Leistungsträger"

Ich vertrete folgende These: Solange es Armut gibt, hat Reichtum keine moralische Existenzberechtigung! Eigentum verpflichtet. Warum sollte jemand in das Grundgesetz etwas unüberlegtes schreiben?
Eigentlich sollten die Prioritäten klar sein: Erst muß Armut beseitigt werden, und dann kann man immer noch diskutieren, ob Reichtum unbedingt nötig ist. In einem Anfall von kurzzeitiger Ehrlichkeit (von diesen Anfällen erholt sie sich meist recht schnell) hat unsere Regierung den Bericht zu diesem Thema "Armuts- und Reichtumsbericht" genannt. Denn Armut und Reichtum sind zwei Seiten einer Medaille: Reichtum auf der einen Seite bedingt die Armut auf der anderen. Was ist wichtiger? Daß alle Menschen in diesem Land ein Dach über dem Kopf haben, sich Essen leisten, die Heizkosten und die Praxisgebühr bezahlen können? Oder daß sich jemand nach dem Zweitwagen noch eine Yacht leisten kann? Ich bitte Sie: muß man darüber als vernünftiger Mensch ernsthaft diskutieren? In diesem Land schon.

Links zu diesem Thema:
- Kinderernährung und Armut in Deutschland
- Auch SPD-Abgeordnete fordern höheres ALG2

"Leistungsträger"
Ich gebe zu, daß es unfair ist, unter all den Leistungsträgern nicht jemanden der 'harmloseren' Sorte wie Ackermann oder Zumwinkel auszuwählen. Eine der reichsten Familien Deutschlands (BMW u.a.) hat Unternehmensgewinne aus der Zeit des Faschismus am Nürnberger Kriegsverbrechertribunal vorbeigeschleust und in die Nachkriegszeit gerettet. Diese Gewinne kamen auch durch Beschäftigung von KZ-Zwangsarbeitern zustande, die unter schlimmsten Arbeitsbedingungen in den Fabriken dieser Familie mit Schwermetallen verseucht wurden. "Das Schweigen der Quandts"/NDR

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