Dienstag, 14. April 2009

Gehirnwäsche-Argumente zur angeblich nicht mehr bezahlbaren Krankenversorgung bloßgestellt

Hin und wieder schaffen es rationale Argumente in Mainstream-Medien, wie in diesem Fall in die Frankfurter Rundschau mit der passenden Überschrift: "Diagnose: Propaganda". Die ständig wiederholte Mär von der Kostenexplosion, die wir uns im Gesundheitssektor angeblich nicht mehr leisten können, hält einer Überprüfung durch die Realität genauso wenig stand wie die vermeintliche Kostenexplosion bei den Renten und der „Überalterung“ der Gesellschaft. Hieß es in Zeiten des Dritten Reiches „Rassenhygiene“, so ist es heute die „Schichtenhygiene“. Dazu passt auch die Einführung des Elterngeldes, auf die Frau von der Leyen so stolz ist: 95% der Eltern erhalten weniger als vor dieser Reform (3600 € weniger pro Jahr), und die gutverdienenden 5% der Eltern erhalten mehr. Es sind Lügen, die den Abbau von Gesundheits- und Altersversorgung vorantreiben wollen und direkt in eine Zweiklassengesellschaft führen: wer arm ist, erhält bis zur Rente nur die nötigsten Behandlungen und Medikamente, um danach möglichst früh zu sterben.

Lüge 1: Es gibt eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen. Falsch. Der Anteil der Kosten für das Gesundheitswesen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist seit Jahrzehnten konstant, schwankt gering um 10 Prozent. Die finanziellen Probleme der Sozialsysteme sind nicht wegen einer "Kostenexplosion" eskaliert, sondern hauptsächlich wegen der Einnahmeeinbrüche durch die hohe Arbeitslosigkeit und unzureichende Lohnerhöhungen; denn Sozialbeiträge sind an die Löhne gekoppelt.

Lüge 2: Deutschland hat zu hohe Lohnnebenkosten. Falsch. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass Deutschland im unteren Mittelfeld liegt. Dennoch wird der Sozialabbau mit diesem Argument vorangetrieben. Seit Einführung des Gesundheitsfonds zu Beginn dieses Jahres ist dieses Argument besonders dreist, denn der Arbeitgeberbeitrag wurde auf 7 Prozent eingefroren. Jede Erhöhung geht ab sofort alleine zu Lasten der Arbeitnehmer.

Lüge 3: Die Überalterung unserer Gesellschaft macht das Gesundheitswesen zunehmend unbezahlbar. Falsch. Keine Talkshow ohne diesen Unfug, kein Gesundheitsexperte, der diese Karte nicht zieht. Richtig ist: Jeder Mensch verursacht den Löwenanteil der Gesundheitskosten seines Lebens fast immer im letzten Jahr vor seinem Tod. Es ist dabei nicht nur völlig gleichgültig, ob man mit 40 oder mit 80 Jahren stirbt, sondern es ist sogar umgekehrt: Je jünger man zum Zeitpunkt seines Todes ist, desto intensiver sind die medizinischen Anstrengungen, umso höher also auch die Kosten. Und wie wir alle wissen, stirbt der Mensch nur einmal.“

Anmerkung: Das abgebildete Buch zeigt, wohin die eingeschlagene Richtung führt, die es zu verhindern gilt.

Link zum vollständigen Artikel:
Diagnose: Propaganda

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