Donnerstag, 1. Januar 2009

Pilotprojekt in Namibia erfolgreich – Grundeinkommen auch in Ländern der Dritten Welt als Lösung für Armut, Hunger, Gesundheit und Bildung

Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens läßt sich auf verschiedene Weise in die Realität umsetzen und ist nicht nur auf reiche Industrienationen anwendbar. Die Allgemeine Zeitung Windhoek zog eine erste Bilanz des auf zwei Jahre angelegten Pilotprojektes zum Grundeinkommen in dem namibischen Dorf Otjivero / Omitara mit ca. 1000 Einwohnern:
„Die Zahlung eines Grundeinkommens (Basic Income Grant, BIG) reduziert die Armut deutlich und trägt zur Steigerung des Lebensstandards der Empfänger bei.“
Weiter heißt es in dem Bericht: „Das Geld sollte ermöglichen, dass die Menschen ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen – das haben wir erreicht“, sagte Bischof Zephania Kameeta vom Namibischen Kirchenrat CCN. Wie die Studie nun deutlich macht, habe sich die Situation der Menschen binnen sechs Monaten grundlegend geändert. „Sie bezahlen von dem Geld nur grundlegende Dinge: Essen, Schulgebühren und -uniformen. Niemand hat neue Schuhe oder ein Auto erwähnt“, erklärte Hilma Shindondola-Moton, Direktorin des Arbeitsforschungsinstituts und BIG-Partners LaRRI, das die Studie angefertigt hat. Die Nahrungsmittelsicherheit der Bewohner von 20 auf 60 Prozent erhöht. Der tägliche Mangel an Lebensmitteln sei zudem von 30 auf zwölf Prozent zurückgegangen. Außerdem hätten im ersten Halbjahr 2008 doppelt so viele Kinder wie sonst die Schule besucht, weil die Gebühren dafür bezahlt worden seien. Die Zahl der Fehlstunden durch Schulbummelei sei um 50 Prozent zurückgegangen. Herbert Jauch von LaRRI wies auf den Aspekt der „armutsbedingten Kriminalität“ hin. Diese sei von 28 auf elf Fälle (jeweils in einem 5-Monats-Zeitraum) zurückgegangen. „Mit dem Wissen über die Ergebnisse der Studie ist es jetzt sogar kriminell, BIG für ganz Namibia nicht zu unterstützen.“
Die Berliner Zeitung schreibt auch über den Zugewinn an Gesundheit: "Sana Gaueroman genießt die Sonne, während sie vor der Krankenstation des Dorfes darauf wartet, dass ihre zweijährige Tochter Paloma für ihre Polioimpfung aufgerufen wird. "Eigentlich hätte sie die schon kurz nach der Geburt bekommen sollen, aber das konnte ich mir nicht leisten", gesteht die arbeitslose Mutter von drei Kindern. Vier namibische Dollar kostet die Impfung, umgerechnet 32 Euro-Cent. Aber die hatte Gaueroman nicht übrig."

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